Rückfederungskompensation ist eine der größten Herausforderungen in der Automobilindustrie, bei der modernste Materialien wie höchstfeste Stähle und Aluminium in zunehmendem Maße eingesetzt werden. Bauteile aus diesen Materialien neigen stärker zur Rückfederung als welche aus konventionellen Stählen. Da die Rückfederung die finale Bauteilform verändert, muss sie kompensiert werden. Dies erhöht die Herstellkosten.
Um diesen Herausforderungen zu begegnen, wird im modernen Engineering Umformsimulation eingesetzt. In der Vergangenheit lag der Fokus bei der Analyse von Rissen und Falten auf der Ziehstufe. In den letzten Jahren sind allerdings höhere Qualitätsanforderungen zu überprüfen, vor allem geometrische Genauigkeit. Insbesondere die Überprüfung der Rückfederung und ihre Gegenmaßnahme – die Rückfederungskompensation – wird regelmäßig im Karosseriebau durchgeführt. Die Erfahrung hat jedoch gezeigt, dass Rückfederungskompensation keine leichte Aufgabe ist.
Die Rückfederungskompensation als Gegenmaßnahme zur Rückfederung erfolgt während der Werkzeugentwicklungsphase. Damit verbessert sich die Qualität des umgeformten Bauteils und des Werkzeugs bevor die reale Tryout-Phase beginnt. Die Kompensation der Wirkflächen erfolgt um den gleichen Wert in entgegengesetzter Richtung zur Rückfederung. Die Berechnung des Kompensationswerts geschieht mit Hilfe von modernster Algorithmen in wenigen Minuten und die kompensierte Werkzeuggeometrie kann automatisch als Eingabe für die nächste Simulation verwendet werden. Mit nur wenigen Optimierungsschleifen ist die finale Umformung innerhalb der verlangten Toleranzen erreicht. Die Rückfederungskompensation ermöglicht den Ingenieuren, den Zeitaufwand und die Kosten im Engineering und Tryout deutlich zu reduzieren.
Weitere Informationen zum Thema Rückfederungskompensation bei AutoForm:
Rückfederungskompensation bei IHU-Prozessen
Simulationssoftware zur Rückfederungskompensation von Werkzeugwirkflächen