Rückfederung

Rückfederung ist die geometrische Änderung eines Bauteils nach dem Umformprozess, sobald die Kräfte des Umformwerkzeugs wegfallen. Nach Vollendung der Blechumformung federn Tief- und Streckziehteile zurück und beeinflussen dadurch die Maβgenauigkeit eines Fertigteils. Endgültige Formen von Bauteilen werden durch die Rückfederung verändert, was deren Herstellung erschwert. Dadurch ergeben sich für die Fertigungsindustrie praktische Probleme: Zum einen bei der Vorhersage der definitiven Bauteilgeometrie nach der Rückfederung, zum anderen müssen entsprechende Werkzeuge konstruiert werden, um diese Effekte zu kompensieren.

Durch den Einsatz neuer Werkstoffe hat sich die Problematik zusätzlich verstärkt. Denn Umformteile aus diesen Materialien unterliegen stärker dem Rückfederungseffekt als Bauteile aus konventionellem Tiefziehstahl. Für Aussagen bezüglich des klassischen Blechversagens durch Reiβer oder Falten betrachtet man Dehnung im Blech. Kommt die Rückfederung ins Spiel, genügen entsprechende Modelle zur Versagensvorhersage allerdings nicht. Dann sind die Spannungen entscheidend und eine deutlich höhere Genauigkeit erforderlich.

Während der Werkzeugentwicklung wird die Rückfederung softwaremäßig kompensiert, um die Bauteile möglichst auf Anhieb in den geforderten Maßen dem Werkzeug entnehmen zu können. Zeitintensive reale Erprobungsschleifen, die erst zu einem sehr späten Zeitpunkt in der Werkzeugentstehung auftreten, reduzieren sich so auf ein Minimum.

Simulationssoftware kann die Rückfederung nicht nur frühzeitig erkennen, sondern auch schon kompensieren. Dadurch verbessern sich Prozesse im Werkzeugbau und der Herstellungsaufwand sinkt erheblich. Somit minimiert die Rückfederungskompensation das Risiko von späteren, kostspieligen Änderungen der Werkzeuge oder Prozesse.

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